«Alle Plakate des Jahres aufeinandergestapelt, ergibt die Höhe des doppelten Prime Towers.» Dieses lustige Rechnungsbeispiel machte Moderatorin Monika Schärer an der APG Poster Night, die ein paar Meter Luftlinie entfernt vom höchsten Zürcher Gebäude stattfand. Ganz oben auf dem Plakatestapel landete die Agentur Y&R Group mit ihrer Werbekampagne für das Waschmittel Total.
«Ich bin mit dem Juryentscheid sehr glücklich», sagte APG-CEO und Gastgeber, Markus Ehrle, dem Klein Report im Anschluss an die Verleihung am Donnerstagabend. «Zumal zum ersten Mal seit vielen Jahren der Award an eine grosse nationale Kampagne geht. Und das auch noch an eine Produktkategorie, die sonst eher im TV wirbt.»
Das Poster of the Year wurde auf der Bühne mit einem digitalen Feuerwerk enthüllt. «Der Vorher-nachher-Effekt ist eine klassische Werbestrategie», sagte Jurypräsident Christian Brändle in seiner Laudatio. «Das Konzept der Y&R Group ist eine brilliante Auslegung dieser bekannten Anordnung.»
Brändle überreichte den Award zusammen mit Markus Ehrle. Da es in der Gewinnerkampagne um Plüschtiere geht, die ihren alten Glanz zurückerhalten, lockte Monika Schärer aus den beiden heraus, was denn ihr erstes Stofftier gewesen sei. Bei Brändle war es der klassische Teddybär, bei Markus Ehrle war es ein Eichhörnchen, was zu einigem Gelächter im Publikum, aber auch bei ihm führte. Schärer: «Weshalb ein Eichhörnchen?», Ehrle lachend: «Ich weiss es wirklich nicht mehr.»
Die APG Poster Night ging wie im Vorjahr im Komplex 457 über die Bühne. Nach einem gedrängten Apéro im ehemaligen Strip-Lokal Dollhouse im Keller des Gebäudes führte Monika Schärer zügig und witzig durch den Anlass im Hauptsaal.
Die Schweizer Werbeszene zeigte sich während der Verleihung auf der Bühne ungewohnt scheu. Schärer versuchte immer wieder die Gewinner, die sich ganz hinten im Schatten versteckten, nach vorne ins Scheinwerferlicht zu holen.
Für Markus Ehrle war es die erste Poster Night als CEO der APG. Stellvertretend für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Plakatgesellschaft war er Gastgeber für 300 Gäste, darunter Werbeauftraggeber, Vertreter von Werbeagenturen sowie Mediaagenturen.
Neben Markus Ehrle hatte auch die neu gestaltete APG-Trophäe auf der Bühne Premiere, laut Ehrle ein «Must-have in jeder Trophäensammlung». Designer Marcel Weiss hat sich dafür von der Leucht-Plakatsäule Startower inspirieren lassen.
Weiss und sein Team waren auch wieder für das 3D-Bühnenbild verantwortlich. Für jede der sechs Kategorien gab es eine eigene Animation: Roboter, Rohre und ein Perpetuum mobile wechselten sich ab.
Die Jury sei sich dieses Jahr weitgehend einig gewesen, verriet Christian Brändle auf der Bühne. «Es war eine Wohlfühljury.» Die Preisvergabe sei schneller gegangen als in den Vorjahren, dies vor allem auch, weil es nach Brändles Aussage «erstaunlich viel Trash» unter den Einreichungen gegeben hatte: «Die Plakate waren entweder sehr toll oder gar nicht toll, es gab kein Mittelmass.»
Ehrle bezeichnete den Plakatjahrgang als ausgezeichnet. «Für mich persönlich gab es sehr viele tolle Arbeiten, welche ebenfalls die Auszeichnung zum Poster of the Year verdient hätten», sagte er im Festzelt, das mit den Siegerplakaten geschmückt war.
Die Organisatorin der Veranstaltung, Catia Natazzi, freute sich über viele positive Rückmeldungen von Gästen. «Wir waren dieses Jahr die erste Award-Veranstaltung, weshalb das Publikum besonders gespannt war, welche kreativen Arbeiten obenaus schwingen», sagte sie dem Klein Report.