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Dienstag
19.01.2021

Vermarktung

Die APG geht wieder in Kurzarbeit: «Auch unsere übrigen Kosten werden wir weiter optimieren», sagt CEO Markus Ehrle. (Bild zVg)

Die APG geht wieder in Kurzarbeit: «Auch unsere übrigen Kosten werden wir weiter optimieren», sagt CEO Markus Ehrle. (Bild zVg)

Ab 18. Januar gilt das verschärfte Corona-Regime mit weiteren Ladenschliessungen und Homeoffice-Pflicht. Die Allgemeine Plakatgesellschaft (APG) hat Kurzarbeit beantragt.

CEO Markus Ehrle spricht mit dem Klein Report über die Umsetzung von Homeoffice und Kurzarbeit beim Aussenwerbevermarkter. Und er verrät, weshalb ihn die Erfahrung des letzten Jahres vorsichtig optimistisch stimmt für den Schweizer Werbemarkt 2021.

Eine neue Interviewserie zur zweiten Lockdown-Welle der Redaktoren Simon Wenger, Jonathan Progin und Ursula Klein.

Die APG kam im letzten Mai aus der Kurzarbeit raus und hat danach nicht mehr darauf zurückgegriffen. Seit Januar sind Teile der Logistik in Kurzarbeit. Wieso die Logistik?
Markus Ehrle
: «Aufgrund der in Zusammenhang mit der Bekämpfung der zweiten Welle verschärften, zudem je nach Kanton unterschiedlich einschränkenden Massnahmen, welche für die Aussenwerbung doch auch bedeutende Wirtschaftszweige (wie unter anderem Kultur-, Event-, Reise-, Detailhandels- und Gastrobranche) traf, zeichnete sich bereits im Dezember 2020 ab, dass die absolute Anzahl der Plakate und Kampagnen, welche ab Januar im Logistikzentrum und im Plakataushang verarbeitet werden müssen, signifikant unter den üblichen Volumen liegen.»

Ab 18. Januar gilt ein teilweiser Lockdown bis voraussichtlich Ende Februar. Die APG hat Kurzarbeit beantragt. Welche Bereiche sind betroffen? Und in welchem Umfang?
Ehrle: «Die nun nochmals verschärften Massnahmen führen zu einem Lockdown, welcher von den Auswirkungen praktisch vergleichbar mit jenem im Frühling 2020 ist. Insbesondere die Einschränkungen im Detailhandel sind von ähnlicher Dimension und führen zu einer weiteren, massiven Beeinträchtigung der wirtschaftlichen Entwicklung und damit auch einer Reduktion von Werbeaktivitäten. Als Folge dessen werden wir nun auch noch in einigen Teilbereichen der Unternehmung wie Marketing, Advertising Market und Partners & Operations zu maximal 50 Prozent in Kurzarbeit gehen, wobei wir als APG allen betroffenen Mitarbeitenden die Löhne weiterhin vollständig ausbezahlen. Auch unsere übrigen Kosten werden wir weiter optimieren, aber an unseren digitalen Wachstumsprojekten arbeiten wir mit voller Power weiter.»

Neu gilt die Homeoffice-Pflicht. Was ändert sich für die APG und die Angestellten durch die striktere Vorgabe?
Markus  Ehrle: «In gewissen Unternehmensbereichen wie zum Beispiel im Plakataushang ist Homeoffice selbstredend nicht möglich. Hier haben wir aber bereits in der Vergangenheit alle notwendigen Vorkehrungen getroffen, dass die Gesundheit unserer Mitarbeitenden geschützt werden kann. In den Büros hatten wir bis dato ebenfalls einen gut eingespielten Mix zwischen Homeoffice sowie Büropräsenz. Dies unter anderem mit Team-Splits, konsequenten Abstands- und Hygieneregeln sowie Maskenpflicht. Massnahmen, die sich bewährt haben. Nun werden wir gezwungermassen konsequent – wie schon im Frühling – wieder ins Homeoffice gehen, was natürlich nicht nur Vorteile bringt, aber zumindest organisatorisch und auch technisch problemlos funktioniert, sodass unsere Marktpartner nichts spüren.»

Manche Unternehmen überlegen sich, Homeoffice in der einen oder anderen Form auch über die Pandemie hinaus beizubehalten. Wie ist das bei Ihnen?
Ehrle: «Freiwilliges Homeoffice war und ist auch bei uns – allerdings in limitiertem Umfang – möglich und wird künftig in einem vernünftigen Mix wohl noch an Bedeutung gewinnen.»

Wie laufen die Geschäfte der APG unter dem Zeichen von Corona?
Markus Ehrle: «Über die Geschäftsentwicklung informieren wir als börsenkotiertes Unternehmen mit Bekanntgabe unserer Jahresergebnisse am 15. März 2021.»

Was erwarten Sie von der Entwicklung auf dem Werbemarkt kurz- und mittelfristig?
Ehrle: «Trotz einem für die meisten Anbieter und Dienstleister wohl sehr bitter werdenden ersten Quartal bin ich vorsichtig zuversichtlich, dass sich der Werbemarkt 2021 insgesamt doch positiv entwickeln wird. Meinen Optimismus nehme ich aus der Überzeugung, dass wir dank Impfungen die Pandemie relativ zeitnah in den Griff kriegen und aus der Tatsache, dass es im letzten Jahr nach dem ersten Lockdown sehr rasch zu einer Erholung der Wirtschafts- und damit auch Werbeaktivitäten kam. Davon wird auch die analoge und digitale Aussenwerbung wieder profitieren, welche dank breiter und geteilter Öffentlichkeit das so wichtige Brandbuilding wie aber auch den Abverkauf optimal – geografisch präzise sowie kostengünstig – unterstützen kann.»