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Mittwoch
01.03.2017

Vermarktung

ehrle

Der Markt für Aussenwerbung wird zunehmend umkämpft, und auch die Margen für die Plakate-Vermarktung stagnieren: Trotz schwieriger Ausgangslage blickt Markus Ehrle, CEO der Allgemeinen Plakatgesellschaft (APG), an der Präsentation des Jahresergebnisses 2016 im Zürcher Hotel Widder auf ein «sehr solides Resultat» zurück. Der Zukunft blickt der Geschäftsführer mit einer gewissen Gelassenheit entgegen.

Dass die Konkurrenz auf dem Markt für Aussenwerbung zugenommen hat, zeigen etwa die Konzessionsvergaben für die Werbeflächen beim Flughafen Genf und in der Stadt Luzern. In beiden Fällen wurden die langjährigen Verträge mit der APG nach Ablauf der regulären Laufzeit nicht verlängert.

«Die Städte haben ein Monopol für die Plakatierung an zentralen Lagen», stellt Markus Ehrle auf Nachfrage des Klein Reports fest. Gleichzeitig habe in den letzten Jahren eine Professionalisierung der öffentlichen Hand stattgefunden – die Margen für die Vermarktung von Plakatflächen auf öffentlichem Grund haben deshalb abgenommen.

Um auf die veränderten Umstände reagieren zu können, wird deshalb einerseits der Ausbau des digitalen Angebots und andererseits die Plakatierung auf privatem Grund generell wichtiger: So können auslaufende Konzessionsverträge kompensiert werden, indem den Kunden ein alternatives Angebot gemacht wird. «Anstatt den Vermarkter zu wechseln, setzen die meisten Kunden eher auf Kontinuität», sagt der APG-CEO dazu.

Mit insgesamt 7 300 Verträgen für die Plakatierung auf öffentlichem und privatem Grund im Portfolio ist die APG nach eigener Auffassung breit aufgestellt. «Das gibt uns eine gewisse Stabilität und Gelassenheit», so Ehrle. Obwohl das Unternehmen für Aussenwerbung auch im Geschäftsjahr 2017 gefordert ist, bricht keine Hektik aus.

Noch hängig ist derweil der Rekurs über die Konzessionsvergabe der Stadt Genf. «Die Chancen sind etwa 50 zu 50», schätzt Ehrle. Weil Genf die Konzession «freihändig» vergeben hat, bleibt die Vermarktung mindestens bis zum 30. Juni 2017 bei Neo Adversing. Wie es danach weitergeht, entscheidet das Bundesgericht.

Somit tut die APG gut daran, weiter in den Ausbau des digitalen Angebots zu investieren. Da digitale ePanels allerdings mit hohen Kosten verbunden sind, lohne sich dies lediglich «an stark frequentierten Premium-Lagen». Gute Geschäftsmöglichkeiten sieht Markus Ehrle zudem «im regionalen und lokalen Markt. Da gibt es noch grosses Potenzial», sagt er dem Klein Report.

Ausserdem plant die APG weiter an der Verknüpfung von Aussenwerbung mit Mobile-Werbung: «Mobile Advertising ist nach wie vor massiv unterbewertet», so Ehrle. Auch hier möchte das Unternehmen deshalb ansetzen, um auch nach dem nächsten Geschäftsjahr wieder von einem «sehr soliden Resultat» sprechen zu können.