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Freitag
18.08.2017

Medien / Publizistik

Mal warm essen: Risotto für alle in Bern

Mal warm essen: Risotto für alle in Bern

Gegen den Einheitsbrei und gegen einen weiteren Stellenabbau bei Tamedia: Mit einem Risottoessen protestierten Redaktorinnen und Redaktoren der beiden Berner Tageszeitungen «Der Bund» und «Berner Zeitung» am Donnerstagmittag öffentlich gegen Massnahmen ihrer eigenen Geschäftsleitung.

Etwa 80 bis 120 Personen, darunter Journalisten und Medienvertreter, versammelten sich am Berner Dammweg zum lauten Protest gegen die Ungewissheit, ob sie ihre Stelle behalten werden. «Es geht um vieles, etwas pathetisch ausgedrückt geht es um unsere Zukunft», so Markus Dütschler, Präsident der Personalkommission «Der Bund», in seiner Rede.

Noch könne die Belegschaft der beiden Tageszeitungen nur erahnen, welche weiteren einschneidenden Massnahmen beim Konzern in Zürich geplant werden. «Wir wissen, dass nächstens etwas Einschneidendes passiert. Und wir ahnen, dass dies schmerzhaft sein wird. Das Unangenehme ist, dass wir nicht genau wissen, wie es geschieht und wann es geschieht», sagte Dütschler weiter.

Das Risottoessen, das mit gewerkschaftlicher Unterstützung organisiert wurde, soll ein Symbol sein, ein öffentliches, klares Statement gegen den Einheitsbrei. «Viele haben nicht erkannt, was das Gerede von Kompetenzzentren bedeutet - nämlich Einheitsbrei», warnte der «Bund»-Redaktor.

Denn: Zuletzt sickerten interne Pläne der Geschäftsleitung an die Öffentlichkeit, wonach der gesamte Mantel aller Tamedia-Titel in einer Redaktion, einem sogenannten Kompetenzzentrum, zusammengelegt werden könnte.

Was bei Tamedia vor Jahren unter dem Slogan «Content for People» umschrieben wurde, sei in Vergessenheit geraten. «Wir lassen uns nicht wie Schafe zur Schlachtbank führen. Wir verlangen, dass man uns einbezieht, denn schliesslich sind wir es, die die Inhalte produzieren», appellierte Markus Dütschler vor den Anwesenden.