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Mittwoch
09.07.2008

Der Radiojournalist Andreas Käsermann (38) verkauft den Korrespondentendienst für Schweizer Privatradios im Bundeshaus an Radio Zürisee AG und wechselt als Medienverantwortlicher zur Sozialdemokratischen Partei der Schweiz. Andreas Käsermann erklärte am Mittwoch dem Klein Report, er habe bereits vor den eidgenössischen Wahlen über eine Veränderung nachgedacht. «Dann habe ich die Ausschreibung der SP gesehen. Eine solche Aufgabe ist für mich äusserst interessant», begründete Käsermann den Wechsel in die Politik.

Der Radiomann begann 1994 beim damaligen ExtraBärn seine journalistische Laufbahn. Im Jahre 2002 konnte er von den Vorgängern Christian Weber und Adrian Grob die Einzelfirma des Bundeshaus-Dienstes übernehmen. Nachdem er sich umgeschaut habe, wer als Käufer in Frage komme, sei er schnell mit Radio Zürisee einig geworden. «Um 16 Uhr am Vortag haben wir über eine Übernahme gesprochen, am andern Tag um 11 Uhr war der Verkauf perfekt», berichtet Käsermann über die Ablösung. «Finanziell habe ich gut gelebt, weil ja nur Radio 24 über einen eigenen Bundeshaus-Korrespondenten verfügt.»

Der Geschäftsleiter von Radio Zürisee, Tony Immer, bestätigte den Ablauf der Verhandlungen mit Andreas Käsermann gegenüber dem Klein Report. An eine solche Übernahme habe man nie gedacht, sagt Immer weiter. Es seien auch noch andere Radiosender angefragt worden, die aber offenbar nicht einsteigen wollten. «Über den Preis des Verkaufs haben wir Stillschweigen vereinbart», erklärte der Radio-Zürisee-Geschäftsleiter weiter. Als Leiter des Bundeshaus-Dienstes zieht man einen erfahrenen Radiojournalisten in Betracht, der auch ein Berner sein sollte.

Das Bundeshaus-Radio beliefert als Agentur die meisten Lokal- und Regionalradios in der deutschsprachigen Schweiz: Aktuell sind es 16 Privatradios mit total 1,6 Millionen Hörerinnen und Hörern. Der Radiodienst wird ab Herbst als Tochterunternehmen von Radio Zürisee firmieren.