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Mittwoch
13.04.2016

Medien / Publizistik

Zucker: «Job hat mich gereizt»

Zucker: «Job hat mich gereizt»

«Tages-Anzeiger»-Redaktionsleiter Alain Zucker wird per 1. September 2016 neu Blattmacher und Mitglied der Chefredaktion der «NZZ am Sonntag». Mit dem Klein Report sprach er über die Herausforderungen einer Wochenzeitung und darüber, was ihn an seinem neuen Job besonders reizt.

Seit 2013 ist Alain Zucker Nachfolger von Arthur Rutishauser als Redaktionsleiter des «Tages-Anzeigers». In einigen Monaten wechselt er zur Konkurrenz und übernimmt bei der «NZZ am Sonntag» die Funktion des Blattmachers. Gegenüber dem Klein Report verrät er warum: «Der Grund ist, dass mir Felix E. Müller einen sehr guten Job angeboten hat bei einem sehr guten Produkt. Die `NZZ am Sonntag` hat mich schon immer gereizt und nach acht Jahren Tagi hatte ich Lust auf was Neues.»

Der studierte Historiker und Volkswirt freut sich dabei auf die Umstellung vom Tages- auf den Wochenjournalismus: «Das Potenzial von Wochenzeitungen liegt in gut erzählten, gut recherchierten und vertiefenden Geschichten, welche die Leser interessieren, aber auch überraschen und inspirieren.» Die andere Chance sei in Zeiten der Nachrichtenschwemme die kluge Einordnung.

Dass ihn neben dieser Idealvorstellung des Wochenjournalismus jedoch auch Herausforderungen erwarten, ist sich Zucker bewusst: «Bei allen Wochenzeitungen liegt die grösste Herausforderung darin, dass sich die Tageszeitungen als Reaktion auf die Schnelligkeit im Online zu täglichen Wochenzeitungen entwickelt haben. Darauf müssen sie eine Antwort finden.»

Konkrete Pläne, wie er zu dieser Antwort beitragen wird, hat Zucker noch nicht. So wolle er seine inhaltlichen Schwerpunkte zusammen mit der «NZZ am Sonntag»-Redaktion entwickeln. «Es dauert aber ja noch ein paar Monate, bis ich da anfange», so der Journalist.

Doch nicht nur der Wechsel vom Tages- zum Wochengeschäft bedeutet für Zucker eine Umstellung. Auch seine Funktion ändert sich vom Redaktionsleiter zum Blattmacher. An dieser neuen Rolle reizt ihn besonders «das Publizistische, dass man mit einem guten Team jede Woche ein gutes Produkt machen kann, egal für welchen Kanal», sagt Zucker. Denn darum gehe es ja beim Journalismus.

Alain Zucker war indes nicht der einzige Kandidat für den Posten des Blattmachers bei der «NZZ am Sonntag», wie Myriam Käser, Leiterin Unternehmenskommunikation der NZZ Mediengruppe, dem Klein Report verrät. Dass die Wahl schlussendlich auf Zucker fiel, liegt laut Käser daran, dass «er über viel Führungserfahrung verfügt».