Ob auf einer lauschigen Landstrasse mitten im Appenzell oder bei einem rasanten Boeingwechsel am Flughafen Orly: Den Frutiger-Schriften begegnet man auf Schritt und Tritt.
In konzentrierter Weise neuerdings auch in Zürich. Da hat das Haus Konstruktiv dem Schriftgestalter Adrian Frutiger bis zum 5. September eine Ausstellung gewidmet. Der 1928 in Unterseen BE geborene Frutiger hat das zeitgenössische Schriftbild in und ausserhalb Europas massgebend mitbestimmt. Die Ausstellung im Haus Konstruktiv, die soeben eröffnet wurde, ist in Form eines begehbaren Schriftraums gestaltet. Sie konzentriert sich auf die wesentlichen Schrifttypen und stellt Anwendungsbeispiele aus dem Alltag vor, wie am Dienstag aus einer Pressemitteilung hervor ging.
Nach seiner Lehre als Schriftsetzer in Interlaken besuchte Frutiger die Kunstgewerbeschule Zürich. 1952 ging er nach Paris, wo er in der Schriftgiesserei Deberny & Peignot bei der Entwicklung des ersten Fotosatzgerätes mithalf. In den 50-er Jahren kreierte Frutiger die Schriftfamilie Univers. Weitere Schriften wie die Frutiger (1976) folgten. Frutigers Atelier in Paris schuf Beschriftungssysteme für den Flughafen Orly, die Metro und das Informationssystem für den Flughafen Charles de Gaulle. Aktuellstes Projekt ist die seit Januar 2003 eingeführte neue Strassenbeschilderung in der Schweiz mit der Schrift Astra Frutiger.