Personeller Aderlass auf der Geschäftsstelle des Verlegerverbandes: Mehr als die Hälfte der Angestellten hat in den letzten Wochen gekündigt oder ging in Pension. Nicht alle wurden bereits ersetzt. Auch Fredy Greuter, Leiter des Medieninstitutes, verlässt nun den Verband Schweizer Medien, wie der Klein Report am Mittwoch schrieb.
«Fredy Greuter hat sich für eine spannende neue Herausforderung entschieden», fand Verena Vonarburg, die Greuter auch noch alles Gute zu seiner neuen Aufgabe wünschte, gegenüber dem Klein Report zu Greuters Abgang nach nur zwei Jahren.
«Bei einer Modernisierung und Reorganisation, wie wir sie auf der Geschäftsstelle derzeit durchführen, gibt es immer Mitarbeitende, die diesen Weg nicht mitgehen. Daran ist überhaupt nichts Aussergewöhnliches», findet Vonarburg auf den personellen Aderlass auf ihrer Geschäftsstelle angesprochen.
Mitarbeiter beklagen sich gemäss Recherchen des Klein Reports über die Stimmung auf der Geschäftsstelle und darüber, dass die neue Direktorin alles umkremple. Sie setze den Fokus auf die Lobbyarbeit und vernachlässige dafür andere Bereiche, wie den Bildungsbereich.
«Das Gegenteil ist der Fall. Der Bildungsbereich liegt mir sehr am Herzen», versicherte sie. «Deswegen haben wir schon vor einigen Wochen beschlossen, eine Bedarfsanalyse zu erstellen, um die zukünftige Ausrichtung des Medieninstituts auf eine bestmögliche Basis zu stellen, welche den Bedürfnissen der kleinen und grossen Medienhäuser und Verlage entspricht. Neben der Bedarfsanalyse denken wir immer über neue Angebote im Tagungs- und Seminarbereich nach».
Auch der Marketingleiter wechselte vor Kurzem. Toni Vetterli verliess den Verband nach 13 Jahren, weil er «einzelne Entscheidungen nicht mehr mittragen wollte», wie er dem Klein Report sagte. Nach der Ankündigung seiner Pensionierung war Vetterli krankgeschrieben. Sari Bauer-Simola übernahm im Mandatsverhältnis interimistisch den Marketingbereich.
«Sari Bauer-Simola hat keine Aufgabe mehr im Verband, seit Andreas Häuptli die Stelle als Marketingchef angetreten hat», erklärte Vonarburg zur externen Beraterin.
«Wie im Bildungsbereich nehmen wir auch im Marketing eine Beurteilung der Ausrichtung vor. Vieles wird so bleiben wie es ist, einiges wird sich ändern. Unser neuer Marketingchef hat den Auftrag, die Aktivitäten auf die sich verändernden Rahmenbedingungen im Nutzer- und Werbemarkt und natürlich auf die Bedürfnisse der Verbandsmitglieder auszurichten.»
Natürlich sei aber auch die politische Interessensvertretung ein zentrales Aufgabengebiet des Verbandes: «Ich habe meine Stelle unter anderem mit dem Auftrag des Präsidiums angetreten, dass wir diesen Bereich verstärken. Wir müssen und wollen für gute Rahmenbedingungen für die Medienbranche kämpfen.»
Auf die Ziele des Verbandes mit der Umstrukturierung der Geschäftsstelle angesprochen meinte sie: «Unsere Aufgabe ist es, ein moderner Verband als Dienstleister für unsere Mitglieder, die grossen und kleinen Medienhäuser und Verlage, zu sein. Die Reorganisation ist auf Kurs, wir konnten schon etliches positiv bewegen», wiederholte sie.