Der Mitgründer und Firmenchef des Schnäppchen-Portals Andrew Mason muss seinen Stuhl räumen. Am Donnerstag war die Aktie nach Vorlage der jüngsten Geschäftszahlen um 24 Prozent abgestürzt. Denn die Lust auf Schnäppchen ist offenbar abgeflaut und die Verluste sind zuletzt gestiegen.
Mason schien trotz des Debakels seinen Humor nicht verloren zu haben: «Ich habe entschieden, dass ich mehr Zeit mit meiner Familie verbringen möchte», schrieb er am Nachmittag seinen Mitarbeitern. «Das war nur ein Scherz. Ich wurde heute gefeuert.»
Nun ist das Internetunternehmen auf der Suche nach einem neuen Konzernchef, der das Geschäft wieder ankurbeln kann. Übergangsweise übernehmen Mitgründer und Verwaltungsratschef Eric Lefkofsky sowie sein Stellvertreter Ted Leonsis das Kommando. «Ich möchte Andrew für seine Führungsqualitäten, seine Kreativität und seine große Loyalität zu Groupon danken», erklärte Lefkofsky.
Der Abgang kommt allerdings nicht überraschend, am wenigsten wohl für Mason selbst. Immer wieder war seine Ablösung von Kritikern gefordert worden. Sie sprachen ihm die Fähigkeit ab, ein Unternehmen mit einem Milliardenumsatz zu führen. Groupon hatte seine Buchführung zuerst nicht im Griff und enttäuschte die Anleger zuletzt immer wieder mit schwachen Geschäftszahlen.