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Freitag
25.02.2022

Digital

Mit einem Marktanteil von 4 Prozent stellt Quickmail gemäss eigenen Angaben weder heute noch in Zukunft eine Bedrohung für die Post dar… (Bild: Quickmail)

Mit einem Marktanteil von 4 Prozent stellt Quickmail gemäss eigenen Angaben weder heute noch in Zukunft eine Bedrohung für die Post dar… (Bild: Quickmail)

Quickmail, die einzige private Briefdienstleisterin der Schweiz, begrüsst die Empfehlungen der «Expertenkommission Grundversorgung Post» zur Grundversorgung und zum Restmonopol für Briefe bis 50 Gramm.

Das Briefmonopol sei eine europaweit inzwischen einmalige, veraltete Konstruktion und sein Beitrag zur Finanzierung der Grundversorgung «wird schon heute aus taktischen Gründen völlig überschätzt», so der Mitbewerber der Post.

Die Expertenkommission schreibt in ihrem jetzt vorgelegten Schlussbericht: «Der Wert des Restmonopols im Briefmarkt (2020: rund 60 Millionen Franken) ist stark rückläufig und für die Finanzierung der Grundversorgung zunehmend vernachlässigbar. Für einen wettbewerbsfreundlichen Übergang des Briefmarktes schlägt die Kommission vor, das Restmonopol flankierend zur Lockerung der Anforderungen abzuschaffen.»

Bernard Germanier, Geschäftsführer und Leiter Sales & Marketing von Quickmail, hält diese Empfehlung für richtig: «Für eine moderne Grundversorgung braucht es kein Briefmonopol mehr. Auch die Reduktion der Anzahl der wöchentlichen Zustellungen ist richtig. Schon heute sind 53 Prozent aller Briefe adressierte Werbesendungen. Dieser Anteil wird weiter zunehmen und benötigt keine Zustellung in Blitzgeschwindigkeit.»

Bernard Germanier weist aber darauf hin, dass der angebliche Wert des Briefmonopols von 60 Millionen Franken «völlig überschätzt wird». Das Restmonopol für Briefe werfe keinen wirklichen Ertrag ab, sondern «verhindert die Tätigkeit von privaten Wettbewerbern».

Nach den von Quickmail immer wieder vorgelegten Berechnungen würde bei einem Entfall des Monopols lediglich Quickmail auch Briefe unter 50 Gramm zustellen, was der Schweizerischen Post einen Ertragsausfall von jährlich maximal 5 Millionen bescheren würde.

Zusammen mit dem Restmonopol müsse aber auch das Privileg der Post auf exklusive Nutzung der Postfächer und die Beförderung subventionierter Zeitungen fallen.

Bernard Germanier: «Beides bezeichnen Uvek und PostCom heute als erforderlich zur Finanzierung der Grundversorgung. Diese Position lässt sich nach dem Expertenbericht jedoch kaum noch aufrechterhalten.» Zudem sei es empfehlenswert, das Briefmonopol bis im Jahr 2025 zu beenden, da dies der Post eine höhere Planungssicherheit für ihre zukünftige Infrastruktur gäbe.