Geschäftsführer und Gründer Dominik Kaiser verkauft seine TV-Sendergruppe an CH Media. Am Freitagnachmittag gaben das Joint Venture zwischen den NZZ-Regionalmedien und den AZ Medien (CH Media) gemeinsam mit dem 3+-Chef im Zürcher Kaufleuten den Handwechsel bekannt.
«Alle bestehenden 3+-Aktionäre haben alle Aktien verkauft», sagte Kaiser. Er selber scheide aus dem Unternehmen aus, stehe aber noch als «Berater» im Hintergrund zur Verfügung. Über den Verkaufspreis sagten die drei Medienmanager nichts.
Über einen Verkauf wurde schon seit Wochen in der Branche gemunkelt. Anwesend an der Pressekonferenz im Festsaal des Kaufleuten waren neben Dominik Kaiser Peter Wanner, Verwaltungsratspräsident von CH Media, und Axel Wüstmann, CEO von CH Media.
Die Vermarktung der 3+-Sender hatte Kaiser seit Längerem in einem Pitch ausgeschrieben. Zurzeit verkauft Goldbach Media die Unterhaltungssender am Werbemarkt. Zusätzlich hat Admeira am Pitch teilgenommen - Goldbach Group vs. Admeira also.
Nach Schätzungen des Klein Reports dürfte die 3 Plus Group AG mit 80 Millionen Franken bewertet werden. Das wurde auch aus verhandlungsnahen Quellen gegenüber dem Klein Report bestätigt.
CH media spricht im Einladungsschreiben von 480 Millionen Franken Umsatz, den «über 2000 Mitarbieter» erarbeiteten. Die TV-Gruppe 3+ beschäftigt zurzeit insgesamt rund 65 Mitarbeitende.
Das «junge Schweizer Fernsehen» zeigt unter anderem die selbstproduzierten Sendungen «Bauer, ledig, sucht...», «Bumann der Restauranttester» oder die Flirt-Formate «Bachelor» und «Bachelorette». Seit der Lancierung von 3+ im August 2006 sind die Kanäle 4+, 5+ und zuletzt im März 2019 6+ hinzugekommen. Der neuste Ableger soll der Sender-Gruppe als Laboratorium für neue Werbeformate dienen.