Geschafft: Schon nach wenigen Ausgaben der neusten «Bachelor»-Staffel auf 3+ spricht die ganze Schweiz von Janos Nietlispach und seiner Suche nach der Traumfrau und hat damit das wichtigste Ziel der Sendung schon erreicht.
Doch was der attraktive Kickbox-Weltmeister mit den Damen vor laufenden Kameras so anstellt, geht einigen Politikern zu weit. Viel zu weit, wie verschiedene Medien schreiben.
In der Sendung vom Dienstag leckte Bachelor Janosch Nietlispach Champagner von den Brüsten von Céline, liess sich von Vesna sowie Kristina über den Bart züngeln und schluckte Schampus aus dem Mund von Vesna.
Die Szenen erinnerten an einen (Soft)-Porno, wurden aber zur besten Sendezeit auf 3+ ausgestrahlt – und sorgen bei einigen Politikern für rote Köpfe. «Diese Szenen gehören nicht ins ordentliche Abendprogramm», sagt etwa SP-Nationalrätin Yvonne Feri (50) im «Blick» und kritisiert: «Dass man Jugendlichen ein verzerrtes Bild von Liebe und Erotik präsentiert, ist unachtsam.»
Der Sender 3+ solle Verantwortung übernehmen und junge Zuschauerinnen und Zuschauer vor solchem Inhalt schützen. «Solche Szenen muss man zensieren oder dann erst ab 22 Uhr zeigen», fordert Feri. Auch darum, weil Janosch Nietlispach selbst davor gewarnt habe. «Kinder haben heute 'Bachelor'-Verbot», sagte der Rosenkavalier vor der Ausstrahlung, so der «Blick» weiter.
Doch für Sender-Chef Dominik Kaiser liegt die Toleranzgrenze offenbar woanders. «'Der Bachelor' bleibt eine Sendung für die ganze Familie, auch wenn mal geküsst wird», meint er. Und outet sich als Fan von Janoschs versexten Aktionen: «Wir als Sender haben nichts gegen Draufgänger. Die sind uns fast lieber als Biedere.»
Nun, biedere Kandidaten hätten es bei 3+ eh nie und nimmer in die Sendung geschafft. Das gilt für Männer und Frauen gleichermassen. Das Gefummel unter den Geschlechtern gehört zum Grundrezept der «Bachelor»-Sendung, und wem das zu viel ist, kann ja umschalten.
Dennoch muss man SVP-Nationalrat Maximilian Reimann für einmal fast Recht geben: «Diese Sendung ist in höchstem Mass geschmacklos.»