Die Tamedia-Tochter 20 Minuten AG übernimmt die dänische MetroXpress Denmark SA, die Herausgeberin der Gratiszeitungen «24timer» und «metroXpress». Diese haben laut Unternehmensangaben zusammen eine verteilte Auflage von knapp 350 000 Exemplaren und erwirtschafteten 2011 einen Umsatz von 25,5 Millionen Euro.
Der für die Übernahme relevante Unternehmenswert belaufe sich auf einen «sehr tiefen zweistelligen Euro-Millionenbetrag», wie die 20 Minuten AG am Mittwoch mitteilte. Die Übernahme soll auf den 1. Januar vollzogen werden. Bisherige Inhaber des Unternehmens sind die Medienhäuser Metro International S.A. (51 Prozent) sowie A-Pressen und JP/Politikens Hus (je 24,5 Prozent).
«Die Investition in `MetroXpress` und `24timer` ist für uns ein wichtiger nächster Schritt ins Ausland, aber auch ein überschaubarer», sagte Tamedia-Kommunikationschef Christoph Zimmer am Mittwoch auf Nachfrage des Klein Reports. Denn Dänemarkt sei ein Land mit langer Zeitungstradition und in vielen Punkten mit der Schweiz vergleichbar. «`MetroXpress` ging als als Sieger aus der Konsolidierung des dänischen Pendlerzeitungswettbewerbs hervor - und wir sehen noch viel Potenzial», so Zimmer. Deshalb wolle man die eigene Erfahrung aus der Schweiz und Luxemburg einbringen.
Gefragt nach den Zielen der Tamedia in Dänemark, erklärte der Unternehmenssprecher: «Das Team von `20 Minuten` hat sein Erfolgsrezept bereits erfolgreich in die Westschweiz und ins Tessin gebracht, wie auch nach Luxemburg, wo Tamedia gemeinsam mit Editpress die Pendlerzeitung `L`Essentiel` verlegt.» Mit diesen Erfahrungen wolle man `MetroXpress` zurück auf den Wachstumspfad bringen.
Das Ziel sei klar: «Eine starke Position im Lesermarkt und eine junge, attraktive Leserschaft.» Erste Ideen, wie dieses Ziel erreicht werden könnte, wolle die Tamedia nun gemeinsam mit dem Team in Kopenhagen diskutieren.
Wird durch die Übernahme auch der Titel «20 Minuten» nach Dänemark exportiert?, wollte der Klein Report wissen. «Nein, `MetroXpress` und `24timer` sind zwei gut etablierte Marken», meinte Zimmer, und «L`Essentiel» würde zeigen, dass das Modell «20 Minuten» auch unter anderem Namen funktioniere.