20 Kerzen dürfen Markus Gilli und sein Team bei TeleZüri ausblasen. Bevor die Geburtstagskerzen überhaupt angezündet werden konnten, musste beim Lokalsender viel Arbeit geleistet werden. Der Klein Report sprach mit Markus Gilli, Chefredaktor der TV-Senderfamilie der AZ Medien, über Sparwut, Politiker und seine Anfänge als freier Mitarbeiter beim Zürcher Sender.
20 Jahre TeleZüri, was bedeutet dieses Jubiläum für Sie ganz persönlich?
Markus Gilli: «Das Jubiläum hat für mich und für mein ganzes Team eine sehr grosse Bedeutung. Wir sind in Hochstimmung und freuen uns über alle positiven Reaktionen und Gratulationen. 20 Jahre im freien Markt erfolgreich Fernsehen zu machen - und dies ohne Gebühren vom Staat - das ist in aller Bescheidenheit gesagt eine grosse Leistung. Dazu beigetragen haben so viele herausragende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich mit vollem Herzblut für TeleZüri eingesetzt haben.»
Wenn Sie auf die vergangenen Jahre zurückblicken, was waren die Highlights der Sendergeschichte? Wo lagen die Schwierigkeiten und was war der absolute Tiefpunkt?
Gilli: «Es gibt so viele Highlights. Immer dann, wenn wir sehr schnell auf die Aktualität reagiert haben und umfassend und professionell über ein sehr wichtiges Thema berichtet haben. Viele Talk-Gäste bleiben für mich unvergesslich; Sternstunden im SonnTalk. Ein Highlight ist für mich die grosse Loyalität langjähriger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Patricia Boser, die seit 20 Jahren unserem Team angehört. Ihre Sendung `Lifestyle` ist noch immer ein Quotenknüller. Der absolute Tiefpunkt war die Phase nach dem TeleZüri-Verkauf von Roger Schawinski an die Tamedia. Zuerst wurde die ganze Geschäftsleitung entlassen. Danach musste ich zusammen mit dem völlig verunsicherten Team das Steuer herumreissen.»
TeleZüri hat mehrmals den Besitzer gewechselt. Was hatten diese Wechsel jeweils für einen Einfluss auf den Sender?
Gilli: «In der Tamedia hatten die elektronischen Medien einen sehr schwierigen Stand. Den Verkauf von TeleZüri, TeleBärn und Radio 24 kann ich bis heute nicht nachvollziehen. Die Übernahme durch die AZ Medien hat einen äusserst positiven Einfluss auf TeleZüri. Radio und Fernsehen sind für diesen Verlag sehr wichtig. Wir haben die TV-Senderfamilie gegründet zusammen mit den anderen Regionalsendern und es wurde sogar ein neuer nationaler Kanal lanciert (TV24). Wir können Synergien ausgezeichnet nutzen und sind hervorragend positioniert. Zudem konnten wir nach vielen Jahren der Sparwut neue Formate ins Programm setzen (`FashionRun - das Shoppingduell`, `Brack.Ch Fussball Arena`, `The Gran Plan`). Im Mai haben wir zudem auf HD umgestellt und ein total neues On-Air-Design realisiert. Innovation, Innovation, Innovation. So entwickelt sich TeleZüri prächtig.»
Wie ist TeleZüri aus Ihrer Sicht als «Chef-Chef» heute innerhalb der Senderfamilie der AZ Medien positioniert?
Gilli: «TeleZüri ist in der Senderfamilie hervorragend positioniert. Mit TeleZüri, Tele M1 und TeleBärn haben wir die drei führenden Regional-TV-Sender der Schweiz in unserem Portfolio. TV24 ergänzt unser Programmspektrum ideal. Ich bin sehr glücklich, dass sich auch Tele M1 und TeleBärn in dieser Struktur ausgezeichnet entwickeln. Die Teams in Aarau und Bern machen einen tollen Job!»
Wie hat sich Ihre eigene Rolle beim Sender entwickelt?
Gilli: «Ich hatte das grosse Glück, dass ich immer wieder neue Aufgaben bei TeleZüri übernehmen konnte. Zunächst nur freier Mitarbeiter für die Moderation der Sendung `SonnTalk`. Dann Chefredaktor. In einem weiteren Schritt Programmleiter. Nun trage ich als Chefredaktor der TV-Senderfamilie auch die Verantwortung für Tele M1 und TeleBärn und für alle Eigenproduktionen in der TV-Senderfamilie. Seit mehr als zwölf Jahren moderiere ich auch `TalkTäglich`. Die TV-Senderfamilie ermöglicht mir eine faszinierende Tätigkeit mit einem sehr grossen Spektrum an Aufgaben.»
Auf welchen TeleZüri-Promi freuen Sie sich an der Jubiläumsparty 20 Jahre TeleZüri, die am Donnerstagabend steigt, am meisten?
Gilli: «Ich freue mich, dass wir eine tolle Party mit so vielen Gästen aus Politik, Wirtschaft, Showbusiness, unseren Werbekunden und allen Mitarbeitenden von TeleZüri feiern können. Regierungsrat Mario Fehr und Stadtrat Filippo Leutenegger werden eine Laudatio auf TeleZüri halten. Die Zürcher Stadtpräsidentin Corine Mauch übermittelt eine Grussbotschaft. Wir feiern bis in die frühen Morgenstunden und stossen zusammen mit dem Team und vielen VIP-Gästen auf die nächsten 20 Jahre TeleZüri an.»