Der neue SRG-Generaldirektor Gilles Marchand stellte am Freitagmorgen fünf geplante Kooperationsprojekte mit privaten Medien und sein neues Führungsteam vor.
Dazu gehören die neue stellvertretende Generaldirektorin Ladina Heimgartner und Bakel Walden, der die Leitung der neu formierten Direktion «Entwicklung und Angebot» übernimmt und Mitglied der SRG-Geschäftsleitung wird.
Ladina Heimgartner (37) ist seit zehn Jahren bei der SRG tätig und seit 2014 Direktorin von Radiotelevisiun Svizra Rumantscha (RTR). Heimgartner übernimmt auf Konzernebene neben der Stellvertretung des Generaldirektors die Verantwortung für den Themenbereich «Medien und Gesellschaft», wie die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) am Freitag mitteilte.
In der SRG begann sie als Radioredaktorin bei RTR, bevor sie die Leitung des Ressorts «Hintergrund» übernahm und zur stellvertretenden Chefredaktorin ernannt wurde. Danach war sie einige Jahre in der Generaldirektion in Bern im Einsatz, ehe sie zur RTR-Direktorin befördert wurde.
Die Leitung der neuen Direktion «Entwicklung und Angebot», die 2018 eingeführt wird, übernimmt Bakel Walden (42). Die Direktion «bündelt Themen des Kerngeschäfts innerhalb der Generaldirektion, wie Programmkoordination, digitale Transformation, Markt- und Publikumsforschung sowie internationaler Austausch», umschreibt die SRG das Aufgabenfeld.
Walden ist seit 2012 als Bereichsleiter Programmstrategie bei SRF tätig. Zuvor arbeitet er zehn Jahre bei der RTL Group, unter anderem im Strategieteam der Luxemburger Zentrale und als Leiter Programmplanung und -entwicklung für die griechische Tochtergesellschaft Alpha TV.
Neben diesen personellen Neuerungen präsentierte Gilles Marchand am Freitagmorgen auch noch «die für seine Amtszeit geplanten Prioritäten». Dabei sticht besonders die Absicht Marchands ins Auge, einen «konstruktiven und offenen Dialog mit den weiteren Marktteilnehmern» führen zu wollen.
Konkret will Marchand diese Zusammenarbeit mit privaten Medien durch fünf Kooperationsprojekte stärken. So will die SRG privaten Medienhäusern per sofort und gratis Videobeiträge im Bereich News anbieten. Zudem können Privatradios die stündlichen SRG-Radionachrichten neu «unkompliziert» übernehmen. Eine entsprechende Vereinbarung mit Unikom, der Union nicht kommerzorientierter Lokalradios, sei am 6. Oktober 2017 unterzeichnet worden.
Darüber hinaus ist man bei der SRG bereit, ihre Technologie für den Betrieb eines White-Label-Players für Schweizer Akteure zur Verfügung zu stellen. Zusätzlich fördere man Kooperationen im Bereich Medien-Innovation mit interessierten Hochschulen, Universitäten und möglichst auch mit privaten Medienhäusern und werde sich im Bereich der Onlinemessung engagieren und zu einer Branchenlösung zwischen Verlegern, Radio- und TV-Anbietern beitragen.