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Freitag
01.11.2019

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Der Dachverband der kommerziellen Kommunikation engagiert erstmals eine Generalsekretärin. Die Aufgabe übernimmt Sarah-Lee Keller, zuletzt Senior Project Manager bei Digitalswitzerland. Sie wird die neue Stelle am 4. November antreten.

KS/CS Kommunikation Schweiz habe sich «angesichts der Herausforderungen in der Kommunikations- und Medienwelt zum Ziel gesetzt, den Verband neu zu positionieren», heisst es am Mittwoch.

Vor allem die «politische Arbeit» soll intensiviert werden, wurde die Verpflichtung von Sarah-Lee Keller begründet. Verbandspräsident Filippo Lombardi erklärte dazu: «Ich bin überzeugt, dass sie als Generalsekretärin viel dazu beitragen wird, die vitalen Interessen der Kommunikationswirtschaft in der digitalen Zukunft zu wahren.»

Zu den «Bedrohungen» für die kommerzielle Kommunikation, gegen die der Verband KS/CS auf politischer Ebene vorgehen will, gehören beispielsweise die Werbeverbots-Initiativen für Tabak und Einschränkungen für zucker-, salz- und fetthaltige Lebensmittel, die auf europäischer Ebene diskutiert werden.

Als aktuellste Beispiele nannte der Kommunikationsbeauftragte Thomas Meier auf Nachfrage des Klein Reports auch noch «die Jusos, die diesen Sommer Plakate von Swiss und Helvetic überklebten, das Berner Stadtparlament, das sich ein Verbot von Auto- und Flugwerbung überlegt, die Basler Grünen, die Fleischwerbung verbieten wollen, oder die Initiative in Genf, die die öffentlichen Plakatstellen für kommerzielle Botschaften sperren will».

Verbandspräsident Lombardi, der selber im Ständerat sitzt, werde auch weiterhin der wichtigste Lobbyist für KS/CS sein, sagte Meier. «Anderseits ist er ein viel beschäftigter Mann. Mit Frau Keller wollen wir ihm eine kompetente Fachkraft zur Seite stellen, damit er entlastet wird und auf die zentralen Fragen fokussieren kann.»

Vor ihrem Engagement bei Digitalswitzerland war Sarah-Lee Keller als CR- und Program-Managerin bei Ernst & Young tätig. «Für mich werden es Synergien und Innovationskraft auf nationaler Ebene sein, die den Dachverband KS/CS zukünftig stärken», schilderte sie ihre Ideen.

Der wichtige personelle Entscheid hat laut KS/CS keine Auswirkungen auf den «administrativen Bereich» von Ursula Gamper. Die derzeitige Geschäftsführerin werde weiterhin für den Dachverband «aktiv sein», so die Pressemeldung.

Doch die Verpflichtung von Sarah-Lee Keller geht zu einem Teil auch zulasten bisheriger Tätigkeitsbereiche – trotz einem Ausbau der Stellenprozente. Auf Nachfrage des Klein Reports erklärte der Kommunikationsbeauftragte Thomas Meier: «Die konkrete Abgrenzung zu den bestehenden Tätigkeitsbereichen ist zurzeit noch nicht hundertprozentig klar. Vorstellbar ist, dass Sarah-Lee Keller sowohl von Ursula Gamper wie auch von mir einen Teil der Aufgaben übernehmen wird.»

Wie Sarah-Lee Kellers Aufgabenbereich konkret ausgestaltet wird, werde sich aber erst in den nächsten Wochen zeigen, wenn sie ihren Dienst aufgenommen hat. «Wir stehen da nicht unter Druck und werden sorgfältig prüfen, wie wir Frau Keller optimal einsetzen können», sagte Meier abschliessend.