Ursula Fraefel verlässt Economiesuisse nach vierjähriger Tätigkeit als Leiterin Kommunikation und Kampagnen. Der Weggang von Fraefel ist nur der letzte in einer Folge von Abgängen im Kader des Wirtschaftsverbandes: In den letzten Monaten haben bereits der Direktor Pascal Gentinetta sowie der Präsident Rudolf Wehrli (ersetzt durch Heinz Karrer) demissioniert. Erst letzte Woche wurde bekannt, dass der designierte Direktor Jean-Marc Hensch seine Stelle aus gesundheitlichen Gründen nicht antreten kann.
Fraefel geriet vor allem nach dem verlorenen Abstimmungskampf gegen die Abzocker-Initiative in die Kritik. «Bei der Minder-Initiative wollten wir mit dem Kopf durch die Wand, das konnte nicht gut gehen, aber es hat uns natürlich zusammengeschweisst», so Fraefel gegenüber dem Klein Report.
Sie weist aber auch auf ihre Erfolge hin: «Besonders erfreulich und wichtig für die Wirtschaft und die Schweiz waren die Kampagnenerfolge, die ich mit meinem erstklassigen Team erreicht habe, nämlich die Durchsetzung der ALV-Revision, die Bekämpfung der SP-Steuerinitiative, der Ferieninitiative, der Staatsvertragsinitiative und der 1:12-Initiative.»
Wichtig sei für sie auch, «dass Economiesuisse während meiner Zeit kommunikativ an Profil gewonnen hat und dass ich das sprachliche Know-how im Team dank der Anstellung von Journalisten stärken durfte». Am meisten genossen aber habe sie die Zusammenarbeit mit den Partnern aus Wirtschaft, Politik und Medien sowie mit ihrem Team.
In der Medienmitteilung von Economiesuisse heisst es, Ursula Fraevel, ehemalige Chefredaktorin der «Thurgauer Zeitung», habe entschieden, sich beruflich neu zu orientieren. Auf Nachfrage meinte sie gegenüber dem Klein Report: «Ich werde eine Auszeit nehmen und danach verschiedene Möglichkeiten prüfen.»