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Dienstag
05.01.2016

Catherine-Duttweiler-Coopzeitung-Chefredaktorin-Klein-Report

Auf Anfang April übernimmt Catherine Duttweiler (54) die Chefredaktion der «Coopzeitung». Sie löst Christian Degen ab, der als Geschäftsführer und Chefredaktor zur «TagesWoche» wechselt.

«Es ist für mich eine Rückkehr in den Journalismus nach vier Jahren Kommunikation als Kommunikationschefin der Berner Kantonalbank und des Bundesamtes für Statistik», so Duttweiler gegenüber dem Klein Report. «Ich war während über 25 Jahren, praktisch mein ganzes Berufsleben lang, in den Medien tätig - als Redaktorin, freischaffende Journalistin, Buchautorin, Bundeshauskorrespondentin, Blattmacherin, Tagesleiterin und Chefredaktorin».

Journalismus ist für sie «der schönste Beruf der Welt», ein Beruf der viel Kreativität und Gestaltungsspielraum biete, «vor allem, wenn man wie bei Coop genügend personelle und finanzielle Ressourcen zur Verfügung hat, um professionell zu arbeiten», sagte Duttweiler über ihren neuen Arbeitgeber.

Darauf angesprochen, was sie mit der «Coopzeitung» im Schilde führe, meinte Duttweiler: «Die `Coopzeitung` ist gut gemacht und bei den Leserinnen und Lesern sehr beliebt und akzeptiert. Wir werden in den nächsten Monaten die redaktionellen Seiten leicht ausbauen, und ich sehe etwas Optimierungspotenzial in blattmacherischer Sicht, das ich aber zuerst mit der Redaktion diskutieren will.»

Die «Coopzeitung» werde jedoch auch unter Duttweilers Leitung nicht «zur Hochburg des Investigativjournalismus», relativierte sie. «Wir wollen unserern Leserinnen und Lesern mit überraschenden und unterhaltenden Informationen Gesprächsstoff liefern und sie mit praktischen Serviceinformationen zu Themen wie Familie, Erziehung, Gesundheit, Essen, Bewegung, Konsum und Freizeit im Alltag unterstützen.»

An der Zwitterstellung einer Kundenzeitschrift stört sich Duttweiler nicht. Die «Coopzeitung» sei eine Konsumzeitschrift, die sich «an der Schnittstelle zwischen Journalismus und Corporate Publishing» bewege, räumte sie ein. «Sie bietet sowohl unabhängigen Journalismus wie auch nützliche Serviceinformationen rund um die Dienstleistungen von Coop.»

Letztlich finde sie es «ehrlicher, eine gut dotierte Kundenzeitung professionell zu gestalten - als wenn eine vermeintlich unabhängige Redaktion aus kommerziellen Gründen immer mehr Kompromisse gegenüber Grossinserenten eingeht, so wie dies seit einigen Jahren Pendler- und Boulevardzeitungen tun müssen», wie sie ausführte.

Dutti geht zu Coop - obs da nicht verwandschaftliche Verstrickungen mit dem Migros-Gründer Gottlieb Duttweiler gebe, wollte der Klein Report wissen. «Wahrscheinlich bin ich um viele Ecken herum verwandt, Duttweiler ist kein allzu häufiger Name - und wir stammen ursprünglich aus zwei benachbarten Dörfern im Zürcher Wehntal am Fusse der Lägern. `Dutti` war eine spannende Persönlichkeit, meine Familie war aber nie an der Migros beteiligt, so dass ich meine Stelle bei Coop völlig unbefangen antreten kann», meinte die frischgebackene Chefredaktorin augenzwinkernd.

Viele Jahre in Journalismus und Kommunikation hat Duttweiler in ihrem Erfahrungsrucksack auf dem Rücken. Sie hat die Ringier-Journalistenschule absolviert und bringt journalistische Führungspraxis mit. Unter anderem arbeitete sie als Bundeshauskorrespondentin der «Sonntagszeitung» und war im Gründungsteam von «Facts» aus dem Tamedia-Verlag.

Später war sie Mitglied der Chefredaktion der «Basler Zeitung», der Programmleitung bei Radio DRS 3 sowie Chefredaktorin des «Bieler Tagblatts» und leitete die Unternehmenskommunikation bei der Berner Kantonalbank. Zuletzt war sie als Geschäftsleitungsmitglied im Bundesamt für Statistik für den Bereich Kommunikation verantwortlich.

Die deutschsprachige Ausgabe der «Coopzeitung» hat eine beglaubigte Auflage von über 1,8 Millionen Exemplaren und eine Leserschaft von 2,6 Millionen.